Der Extended Industry Standard Architecture (EISA)-Bus ist ein Busstandard für Computer, der in den späten 1980er Jahren entwickelt wurde. Er wurde als Antwort auf den proprietären Micro Channel Architecture (MCA)-Bus von IBM eingeführt und bot eine Erweiterung des bestehenden ISA-Standards, um den wachsenden Anforderungen an Leistung und Kompatibilität gerecht zu werden.
Geschichte
Entstehung:
- Der EISA-Bus wurde 1988 von einer Konsortium aus neun führenden Computerherstellern (darunter Compaq, Hewlett-Packard, und NEC) entwickelt. Diese Unternehmen bildeten die sogenannte "Gang of Nine".
- Der Hauptgrund für die Entwicklung von EISA war die Reaktion auf IBMs Einführung der MCA, die nicht abwärtskompatibel zu ISA war und hohe Lizenzgebühren erforderte.
Verbreitung:
- EISA fand vor allem in Servern und Workstations Anwendung, wo er aufgrund seiner erweiterten Funktionen und höheren Bandbreite gegenüber ISA Vorteile bot.
- Trotz seiner technischen Vorteile gegenüber ISA konnte sich EISA im Desktop-Markt nie wirklich durchsetzen, da PCI bald darauf eingeführt wurde und eine noch bessere Leistung bot.
Ablösung:
- In den 1990er Jahren wurde EISA zunehmend durch den PCI-Bus ersetzt, der höhere Geschwindigkeiten, bessere Skalierbarkeit und Plug-and-Play-Funktionalität bot.
Technische Merkmale
Architektur:
- EISA ist ein 32-Bit-Bus, der abwärtskompatibel zum 16-Bit-ISA-Bus ist. Dies ermöglichte den Einsatz von ISA-Karten in EISA-Steckplätzen.
- Der Bus kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 8,33 MHz betrieben werden, was eine maximale Bandbreite von etwa 32 MB/s ermöglicht.
Design:
- Der EISA-Steckplatz ist physisch größer als ein ISA-Steckplatz und verfügt über zusätzliche Kontakte für die 32-Bit-Erweiterung.
- EISA unterstützt Bus-Mastering, was es Geräten ermöglicht, direkt mit dem Speicher zu kommunizieren, ohne die CPU zu belasten.
Vorteile:
- EISA bietet eine höhere Datenübertragungsrate und bessere Unterstützung für Mehrprozessorsysteme im Vergleich zu ISA.
- Die Abwärtskompatibilität zu ISA war ein entscheidender Vorteil, da bestehende ISA-Karten weiterhin verwendet werden konnten.
Einsatzzweck und Anwendung
Server und Workstations:
- EISA wurde vor allem in Servern und High-End-Workstations eingesetzt, wo die erhöhte Bandbreite und erweiterte Funktionen wie Bus-Mastering von Vorteil waren.
- Er war besonders nützlich in Systemen, die eine hohe Datenverarbeitungsleistung benötigten, wie z.B. Datenbanken und Netzwerksysteme.
Erweiterungskarten:
- Neben Grafikkarten wurden auch Netzwerkkarten, SCSI-Controller und andere Hochleistungsperipheriegeräte für EISA entwickelt.
- EISA-Karten konnten komplexere Funktionen unterstützen und waren oft teurer als ihre ISA-Pendants.
Kompatibilität:
- Die Abwärtskompatibilität zu ISA machte EISA zu einer attraktiven Option für Unternehmen, die ihre bestehenden Systeme mit neuen Technologien erweitern wollten, ohne alle alten Komponenten ersetzen zu müssen.
Zusammenfassend war der EISA-Bus ein bedeutender Schritt in der Entwicklung von Computersystemen, insbesondere im Server- und Workstation-Bereich. Er bot eine Brücke zwischen der älteren ISA-Technologie und den Anforderungen modernerer Systeme, bevor er schließlich von PCI abgelöst wurde.
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