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Was war der VESA Local Bus (VLB)

 Der VESA Local Bus (VL-Bus) ist ein lokaler Busstandard für Computer, der in den frühen 1990er Jahren entwickelt wurde, um die Leistung von Grafikkarten und anderen Erweiterungskarten zu verbessern. Er wurde von der Video Electronics Standards Association (VESA) eingeführt, um die Lücke zwischen der langsamen ISA-Architektur und der damals aufkommenden PCI-Technologie zu schließen.

Geschichte

  1. Entstehung:

    • Der VESA Local Bus wurde 1992 eingeführt, um die Leistung von Grafiksystemen zu verbessern, die auf dem ISA-Bus basierten. Der ISA-Bus war mit 8 MHz und einer Bandbreite von 16 MB/s zu langsam für die Anforderungen moderner Grafikanwendungen.
    • Die Einführung des VL-Bus war eine Reaktion auf den Bedarf nach schnellerer Datenübertragung zwischen der CPU und Peripheriegeräten, insbesondere Grafikkarten.
  2. Verbreitung:

    • Der VL-Bus wurde schnell populär und fand breite Akzeptanz in 486er-Mainboards, da er eine kostengünstige Möglichkeit bot, die Grafikleistung zu steigern.
    • Er wurde hauptsächlich in Desktop-PCs verwendet und war besonders in der Übergangszeit zwischen ISA und PCI beliebt.
  3. Ablösung:

    • Mit der Einführung des PCI-Busses Mitte der 1990er Jahre, der eine höhere Bandbreite und bessere Unterstützung für Plug-and-Play-Funktionen bot, begann der VL-Bus an Bedeutung zu verlieren.
    • PCI setzte sich schließlich als Standard durch, und der VL-Bus wurde obsolet.

Technische Merkmale

  1. Architektur:

    • Der VL-Bus ist ein 32-Bit-Bus, der direkt an den Prozessorbus des 486er-CPUs angeschlossen wurde, was eine hohe Geschwindigkeit von bis zu 40 MHz ermöglichte.
    • Er bot eine theoretische Bandbreite von bis zu 132 MB/s, was für die damalige Zeit erheblich war.
  2. Design:

    • Der VL-Bus war eine Erweiterung des ISA-Busses, was bedeutete, dass VL-Bus-Karten einen zusätzlichen Anschluss benötigten, der mit dem ISA-Steckplatz verbunden wurde.
    • Dies führte zu einer erhöhten Komplexität bei der Herstellung von Mainboards und Erweiterungskarten.
  3. Einschränkungen:

    • Der Bus war nicht sehr skalierbar und konnte nur eine begrenzte Anzahl von Slots unterstützen (normalerweise maximal drei).
    • Die direkte Verbindung zum CPU-Bus machte den VL-Bus anfällig für Stabilitätsprobleme bei höheren Taktfrequenzen.

Einsatzzweck und Anwendung

  1. Grafikkarten:

    • Der Hauptzweck des VL-Bus war die Unterstützung leistungsstarker Grafikkarten, die von der erhöhten Bandbreite profitieren konnten.
    • Er ermöglichte flüssigere Grafiken und höhere Auflösungen, was besonders für CAD-Anwendungen und frühe 3D-Spiele wichtig war.
  2. Andere Peripheriegeräte:

    • Neben Grafikkarten wurden auch Festplattencontroller und Netzwerkkarten für den VL-Bus entwickelt, um von der höheren Datenübertragungsrate zu profitieren.
  3. Übergangstechnologie:

    • Der VL-Bus diente als Übergangstechnologie, die es Herstellern ermöglichte, den Leistungsvorteil neuerer Prozessoren zu nutzen, bis PCI vollständig etabliert war.

Zusammenfassend war der VESA Local Bus ein wichtiger Schritt in der Entwicklung von Computersystemen, der die Leistung von PCs in einer entscheidenden Phase der Technologieentwicklung signifikant verbesserte. Trotz seiner kurzen Lebensdauer ebnete er den Weg für nachfolgende Standards wie PCI.

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