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Hardwareunabhängige Betriebssysteme CP/M 2.2

 CP/M 2.2 war eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Versionen des CP/M-Betriebssystems (Control Program for Microcomputers), das in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren auf Mikrocomputern zum Einsatz kam. Hier sind die wesentlichen Aspekte von CP/M 2.2 in Bezug auf seine Funktion, Entwicklung, Geschichte und Einsatz:

Funktion:

  1. Modularer Aufbau: CP/M 2.2 bestand aus drei Hauptkomponenten:
    • CCP (Console Command Processor): Verantwortlich für die Interpretation von Befehlen, die der Benutzer über die Konsole eingab.
    • BDOS (Basic Disk Operating System): Bot grundlegende Diskettenoperationen wie das Lesen, Schreiben und Verwalten von Dateien.
    • BIOS (Basic Input/Output System): War hardwareabhängig und ermöglichte die Kommunikation mit der spezifischen Hardware des Systems.
  2. Dateisystem: Unterstützte ein einfaches Dateisystem mit 8.3-Dateinamenskonventionen (acht Zeichen für den Dateinamen, drei für die Erweiterung) und grundlegenden Dateioperationen.
  3. Befehlszeilenschnittstelle: Benutzer konnten Programme starten und Systembefehle über eine einfache Befehlszeilenschnittstelle ausführen.
  4. Programmunterstützung: CP/M 2.2 ermöglichte das Ausführen von Anwendungssoftware wie Textverarbeitungsprogrammen, Tabellenkalkulationen und Entwicklungswerkzeugen.

Entwicklung:

  1. Gary Kildall und Digital Research: CP/M wurde von Gary Kildall entwickelt und von seiner Firma Digital Research, Inc. vermarktet. Die Version 2.2 wurde 1979 veröffentlicht und war eine Weiterentwicklung früherer Versionen.
  2. Portabilität: Eine der Stärken von CP/M 2.2 war seine Portabilität. Durch das BIOS konnte es relativ einfach an verschiedene Hardwareplattformen angepasst werden, was zur weiten Verbreitung beitrug.
  3. Erweiterungen: CP/M 2.2 führte verschiedene Verbesserungen ein, darunter erweiterte Befehle und eine optimierte Speicherverwaltung.

Geschichte:

  1. Verbreitung: CP/M 2.2 wurde zu einem De-facto-Standard für 8-Bit-Mikrocomputer und war auf einer Vielzahl von Systemen installiert, darunter Maschinen von Herstellern wie Osborne, Kaypro, und viele andere.
  2. Software-Ökosystem: Die weite Verbreitung von CP/M 2.2 führte zur Entwicklung eines umfangreichen Software-Ökosystems. Viele frühe Softwareprodukte wurden zuerst für CP/M entwickelt, bevor sie auf andere Plattformen portiert wurden.
  3. Einfluss auf spätere Systeme: CP/M beeinflusste die Entwicklung von MS-DOS, das viele seiner Konzepte übernahm und an die IBM-PC-Architektur anpasste.

Einsatz:

  1. Heim- und Bürocomputer: CP/M 2.2 wurde sowohl in Heimcomputern als auch in Bürocomputern eingesetzt, da es eine breite Palette von Anwendungen unterstützte.
  2. Entwicklungsplattform: Es war eine beliebte Plattform für Softwareentwickler, da es eine Vielzahl von Programmiersprachen und Entwicklungswerkzeugen unterstützte.
  3. Industrieanwendungen: Neben dem Einsatz in persönlichen Computern wurde CP/M 2.2 auch in industriellen Anwendungen und eingebetteten Systemen genutzt.

CP/M 2.2 war ein entscheidender Schritt in der Entwicklung von Betriebssystemen für Mikrocomputer. Seine Flexibilität und breite Unterstützung durch die Softwareindustrie machten es zu einem wichtigen Bestandteil der frühen Computergeschichte. Trotz seines späteren Niedergangs zugunsten von MS-DOS bleibt CP/M ein bedeutendes Kapitel in der Evolution von Personal Computing.

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