Ubuntu ist eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Linux-Distributionen, die auf Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit abzielt. Sie basiert auf Debian und wird von der britischen Firma Canonical Ltd. sowie einer großen Community von Entwicklern und Nutzern unterstützt. Ubuntu hat sich seit seiner Einführung als eine der führenden Desktop- und Server-Linux-Distributionen etabliert.
Geschichte und Hintergrund
Gründung und erste Veröffentlichung (2004):
- Gründer: Ubuntu wurde von Mark Shuttleworth gegründet, einem südafrikanischen Unternehmer, der zuvor mit seiner Firma Thawte im Bereich Internet-Sicherheit erfolgreich war. Er gründete Canonical Ltd., um die Entwicklung von Ubuntu zu unterstützen.
- Erste Version: Die erste Version von Ubuntu, 4.10 "Warty Warthog", wurde im Oktober 2004 veröffentlicht. Sie basierte auf Debian und zielte darauf ab, eine benutzerfreundlichere und regelmäßig aktualisierte Distribution zu bieten.
Philosophie und Ziele:
- Benutzerfreundlichkeit: Ubuntu wurde entwickelt, um Linux für den durchschnittlichen Benutzer zugänglich zu machen, mit einem Fokus auf einfache Installation, regelmäßige Updates und eine benutzerfreundliche Oberfläche.
- Kostenlos und offen: Ubuntu ist kostenlos erhältlich und wird unter einer Open-Source-Lizenz vertrieben, was bedeutet, dass jeder die Software nutzen, modifizieren und weitergeben kann.
Regelmäßige Veröffentlichungen:
- Release-Zyklus: Ubuntu folgt einem festen Veröffentlichungszyklus mit neuen Versionen alle sechs Monate im April und Oktober. LTS-Versionen (Long Term Support) erscheinen alle zwei Jahre und bieten fünf Jahre Support, was sie besonders für Unternehmen und Server-Umgebungen attraktiv macht.
Entwicklung und Community:
- Community-Engagement: Ubuntu hat eine große und aktive Community, die zur Entwicklung, Übersetzung, Dokumentation und Unterstützung beiträgt. Die Ubuntu-Community spielt eine wesentliche Rolle bei der Weiterentwicklung der Distribution.
- Canonical’s Rolle: Canonical koordiniert die Entwicklung, bietet kommerziellen Support und Dienstleistungen an und ist bestrebt, Ubuntu als Plattform für Desktop- und Cloud-Anwendungen zu etablieren.
Desktop-Umgebung und Innovationen:
- GNOME und Unity: Ubuntu verwendete ursprünglich GNOME als Standard-Desktop-Umgebung, entwickelte jedoch später die eigene Unity-Oberfläche, um ein einheitliches Benutzererlebnis zu bieten. Ab Version 17.10 kehrte Ubuntu zu GNOME zurück.
- Snap-Pakete: Canonical führte das Snap-Paketformat ein, um die Installation von Software zu vereinfachen und zu standardisieren. Snaps sind containerisierte Anwendungen, die auf verschiedenen Linux-Distributionen lauffähig sind.
Server und Cloud:
- Server-Edition: Ubuntu bietet eine Server-Edition, die sich auf Stabilität und Sicherheit konzentriert und in vielen Cloud-Umgebungen weit verbreitet ist.
- Cloud-Integration: Ubuntu ist eine bevorzugte Plattform für Cloud-Computing und unterstützt Technologien wie OpenStack und Kubernetes. Canonical bietet auch Ubuntu Core für IoT-Geräte an.
Verwandte Projekte:
- Ubuntu Flavors: Neben der Hauptversion gibt es verschiedene “Flavors” von Ubuntu, die sich durch unterschiedliche Desktop-Umgebungen auszeichnen, darunter Kubuntu (KDE), Xubuntu (Xfce) und Lubuntu (LXQt).
- Ubuntu Touch: Ein Projekt zur Entwicklung eines Betriebssystems für mobile Geräte, das ursprünglich von Canonical initiiert wurde und nun von der UBports-Community weitergeführt wird.
Bedeutung und Einfluss
Ubuntu hat erheblich zur Popularisierung von Linux beigetragen, insbesondere auf dem Desktop. Durch seine Benutzerfreundlichkeit, regelmäßigen Updates und starken Community-Support hat es viele Nutzer, die zuvor keine Erfahrung mit Linux hatten, angezogen. Ubuntu bleibt eine der einflussreichsten und am weitesten verbreiteten Linux-Distributionen, sowohl für den persönlichen als auch für den professionellen Einsatz.
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