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Was ist SCSI

 SCSI (Small Computer System Interface) ist eine Reihe von Standards für den Anschluss und die Übertragung von Daten zwischen Computern und Peripheriegeräten. Ursprünglich in den 1980er Jahren entwickelt, hat sich SCSI im Laufe der Jahre zu einem vielseitigen und leistungsstarken Schnittstellenstandard entwickelt, der in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt wird, insbesondere in Server- und High-End-Computing-Umgebungen.

Geschichte und Entwicklung

  1. Anfänge (1970er bis 1980er Jahre):

    • Ursprung: Die Entwicklung von SCSI geht auf das SASI-Projekt (Shugart Associates System Interface) zurück, das von Shugart Associates in den späten 1970er Jahren initiiert wurde. Ziel war es, eine standardisierte Schnittstelle für Festplatten zu schaffen.
    • Standardisierung: 1986 wurde SCSI als ANSI-Standard (X3.131-1986) veröffentlicht. Es bot eine parallele Schnittstelle zur Verbindung von Computern mit Peripheriegeräten wie Festplatten, Bandlaufwerken und Druckern.
  2. Weiterentwicklung und Varianten:

    • SCSI-1: Die ursprüngliche Version, die eine Datenübertragungsrate von bis zu 5 MB/s unterstützte und bis zu 8 Geräte (einschließlich des Hosts) in einer Kette anschließen konnte.
    • SCSI-2: Eingeführt in den späten 1980er Jahren, bot erweiterte Funktionen wie Fast SCSI (10 MB/s), Wide SCSI (16-Bit-Bus) und Unterstützung für bis zu 16 Geräte.
    • SCSI-3: Eine Sammlung von Standards, die in den 1990er Jahren entwickelt wurden, darunter Ultra SCSI (20 MB/s), Ultra2 SCSI (40 MB/s) und die Einführung von LVD (Low Voltage Differential) für verbesserte Signalqualität und Kabellängen.
  3. Moderne Entwicklungen:

    • Ultra3/Ultra160 und Ultra320 SCSI: Diese Varianten erhöhten die Datenübertragungsraten auf 160 MB/s bzw. 320 MB/s.
    • Serial Attached SCSI (SAS): Eine serielle Version von SCSI, die in den 2000er Jahren entwickelt wurde. SAS bietet höhere Geschwindigkeiten, verbesserte Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit und ist abwärtskompatibel mit SATA (Serial ATA).

Merkmale und Architektur

  1. Parallele und serielle Übertragung:

    • Parallele SCSI: Ursprünglich als parallele Schnittstelle konzipiert, bei der mehrere Datenleitungen gleichzeitig verwendet werden, um Daten zu übertragen.
    • Serielle SCSI (SAS): Entwickelt, um die Einschränkungen paralleler Übertragungen zu überwinden, bietet SAS höhere Geschwindigkeiten und größere Kabellängen.
  2. Bus-Topologie:

    • SCSI verwendet eine Bus-Topologie, bei der mehrere Geräte an einem einzigen Kabelstrang angeschlossen werden können. Jedes Gerät hat eine eindeutige SCSI-ID, die zur Identifizierung im Bus dient.
  3. Kommando-Set:

    • SCSI bietet ein universelles Kommando-Set, das die Kommunikation zwischen dem Host und den Peripheriegeräten standardisiert. Dies ermöglicht eine breite Kompatibilität zwischen verschiedenen Geräten und Herstellern.
  4. Terminierung:

    • SCSI-Busse erfordern eine Terminierung an beiden Enden, um Signalreflexionen zu verhindern, die die Datenintegrität beeinträchtigen könnten.

Varianten und Anwendungen

  1. SCSI-1 bis SCSI-3: Diese Varianten wurden hauptsächlich in Workstations und Servern verwendet, um Festplatten und andere Speichergeräte anzuschließen.
  2. Ultra SCSI und Ultra320 SCSI: Häufig in Unternehmensumgebungen eingesetzt, um die Anforderungen an höhere Datenraten und Zuverlässigkeit zu erfüllen.
  3. SAS (Serial Attached SCSI): Weit verbreitet in modernen Server- und Datencenter-Umgebungen, bietet es hohe Leistung und Flexibilität bei der Speicherverwaltung.
  4. iSCSI: Eine Variante, die SCSI-Befehle über IP-Netzwerke überträgt, ermöglicht den Zugriff auf entfernte Speichergeräte über ein Netzwerk.

Historische Nutzung und Bedeutung

SCSI war lange Zeit der bevorzugte Standard für Hochleistungs- und Unternehmensspeicherlösungen. Es bot eine zuverlässige und flexible Möglichkeit, verschiedene Peripheriegeräte anzuschließen, und war bekannt für seine hohe Leistung und Kompatibilität. Mit der Einführung von SAS hat SCSI seine Relevanz in modernen Rechenzentren beibehalten, während iSCSI es ermöglicht hat, SCSI-Befehle über Netzwerke zu verwenden, was die Integration in SANs (Storage Area Networks) erleichtert.

Insgesamt hat SCSI einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung von Speichertechnologien gehabt und bleibt ein wichtiger Bestandteil der IT-Infrastruktur in vielen Organisationen.

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